Einsatzgebiete von Avataren und Dolmetschenden

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Welche Aufgaben erfüllt ein Avatar und in welchen Bereichen kommt er zum Einsatz? Wie unterscheiden sich die Einsatzgebiete von Avataren und Gebärdensprachdolmetschenden?

Wir von alangu möchten euch im Folgenden erläutern, welche Aufgaben ein Avatar übernimmt und in welchen Situationen er eingesetzt werden kann. Es gibt einerseits Avatare, andererseits Gebärdensprachdolmetschende, deren Einsatzbereiche sich eindeutig voneinander unterscheiden.

AVATARE:
Avatare sind eindeutig der digitalen Welt zuzuordnen und sie sind hierbei auf schriftliche Inhalte in Textform angewiesen.

Damit ermöglichen Avatare beispielsweise auf Webseiten, deren Bedienung nicht oder wenig intuitiv ist, zusätzliche Informationen in Gebärdensprache bereitzustellen. Dadurch schaffen Avatare eine barriereärmere Navigation für gehörlose Nutzende und bieten ihnen die Chance, besser navigieren zu können.

Avatar beispiel schiff
Avatar beispiel flughafen

Gleiches gilt für Umgebungen wie Bahnhöfe, Flughäfen oder ähnliche öffentliche Orte: Informationen, die dort ausschließlich über Lautsprecherdurchsagen vermittelt werden – etwa Zugausfälle, Gleis- oder Gate-Änderungen oder kurzfristige Hinweise – sind für Gehörlose nicht zugänglich. Avatare können diese Informationen in Gebärdensprache darstellen, sofern entsprechende Texte verfügbar sind, und somit Gehörlosen Zugang zu wichtigen Auskünften verschaffen.

Hierfür benötigen Avatare momentan noch schriftliche Vorlagen, die sie dann übersetzen können. Ohne Textgrundlagen können Avatare aktuell nicht eingesetzt werden.
Daraus ergibt sich, warum Avatare derzeit nicht als vollwertige Dolmetschende fungieren können – sie sind gegenwärtig auf vordefinierte, textbasierte Inhalte beschränkt.

 

GEBÄRDENSPRACHDOLMETSCHENDE:
Avatare sind erst einmal eingeschränkt in der Übersetzung, das heißt, hier steht ein begrenztes Vokabular für bestimmte Anwendungsfelder zur Verfügung. Sobald es um emotionale oder spontane Kommunikation geht, stoßen Avatare momentan an ihre Grenzen und können nicht mehr verwendet werden. Situative Gespräche, spontane Diskussionen oder individuelle Rückfragen können nicht von Avataren übersetzt, verarbeitet oder adäquat wiedergegeben werden. Interaktion und Übersetzung aller Inhalte ist aktuell nicht möglich.

Bei persönlichen Gesprächen – etwa in Arztpraxen, Beratungsstellen, sozialen Einrichtungen, Behörden oder ähnlichen Situationen – ist daher der Einsatz qualifizierter Gebärdensprachdolmetschender zwingend erforderlich. Sie können flexibel, empathisch und situativ angemessen reagieren, was Avataren mit ihrer aktuellen Beschränkung auf die digitale Welt derzeit nicht möglich ist.

Ein denkbarer zukünftiger Einsatzbereich für Avatare wären Selfservice-Terminals, an denen sie Fragen stellen oder Navigationsschritte erläutern. Für komplexe, persönliche oder emotionale Kommunikation hingegen, wie beispielsweise beim Arzt, bleiben Gebärdensprachdolmetschende unverzichtbar.

Dolmetscherin beim amt s

FAZIT:
Die Einsatzgebiete von Avataren und Gebärdensprachdolmetschenden unterscheiden sich deutlich. Avatare eignen sich vor allem für digitale, textbasierte und standardisierte Situationen, während Gebärdensprachdolmetschende überall dort notwendig sind, wo persönliche, emotionale oder spontane Kommunikation stattfindet.

 

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