Pressemeldung - alangu reagiert auf DGB-Stellungnahme

Artikel stellungnahme dgb 03

Nach der Produktpräsentation des KI-basierten Gebärdensprach-Avatar-Baukastens im Rahmen der Sendung „Die Höhle der Löwen“ auf VOX hat der Deutsche Gehörlosen-Bund e. V. (DGB) das große Medienecho genutzt und in fünf zentralen Punkten eine starke Beteiligung Gehörloser bei allen Gebärdensprach-Projekten gefordert.
Der DGB verlangt:

  1. Verbindliche Beteiligung gehörloser Fachpersonen bei allen Projekten mit Gebärdensprache
  2. Faire Entlohnung und Gewinnbeteiligung für gehörlose Mitwirkende
  3. Transparente Datennutzung und kulturelle Verantwortung im Umgang mit Gebärdensprach-Daten
  4. Förderprogramme für gehörlose gründende Personen, statt Förderung hörender Vermittelnder
  5. Klare ethische Kriterien für Förderungen, Medienpräsenz und Investitionen

Genau diese Forderungen über Teilhabe, Verantwortung und faire Zusammenarbeit sind wichtig – und genau diese gleichberechtigte Zusammenarbeit liegt uns bei alangu besonders am Herzen. Denn unsere Arbeit basiert auf klaren Werten:

Partizipation – Respekt – Transparenz – Verantwortung – Innovation mit Sinn.

Wir bei alangu glauben, dass echte Barrierefreiheit nur gemeinsam mit gehörlosen Menschen erreicht werden kann. Daher entwickeln wir unsere KI-basierten Übersetzungssysteme und Gebärdensprach-Avatare in enger Kooperation mit gehörlosen Expert*innen, Nutzer*innen und Organisationen. Gehörlose Teammitglieder und externe Fachleute sind bei uns gleichberechtigt an Forschung, Entwicklung, Testing und Evaluation beteiligt. Dazu unterstützen Partner, Kommunen und andere Kunden durch Fokusgruppengespräche mit lokalen Vereinen, Verbänden und Gehörlosen, um Meinungen, Bedürfnisse und Anforderungen nutzerzentriert zu ermitteln.

Wir teilen die Haltung des DGB, dass technische Lösungen keine menschliche Kommunikation ersetzen, sondern sie ergänzen sollen, dort, wo Gebärdensprachdolmetschung aktuell nicht verfügbar ist. Unser Ziel ist, Information zugänglich zu machen, wo bislang keine Übersetzung in Gebärdensprache stattfindet, etwa bei Online-Formularen, Behördeninformationen, beim Öffentlichen Verkehr und auf anderen digitalen Plattformen.

Zur Verantwortung im Umgang mit Daten verpflichten wir uns zu höchsten ethischen Standards: Gebärdensprach-Daten werden ausschließlich auf Basis klarer Zustimmung, fairer Vergütung und partnerschaftlicher Kooperation erhoben. Wir sehen uns hier als Verantwortungsträger gegenüber der Community, nicht als Datennutzer zu wirtschaftlichen Zwecken. Dieses Commitment haben wir bereits im August gegenüber der European Union of the Deaf (EUD) bestätigt und damit unseren Anspruch bekräftigt, auf europäischer Ebene für Transparenz, Teilhabe und den respektvollen Umgang mit kulturellem Wissen in der KI-Entwicklung einzustehen.

Wir verstehen die Botschaft des DGB als Ansporn, den Dialog über ethische, kulturelle und gesellschaftliche Verantwortung in der KI-gestützten Gebärdensprachentwicklung fortzusetzen. Denn nur durch einen offenen und respektvollen Austausch zwischen Verbänden, gehörlosen Fachpersonen, Wissenschaft und Unternehmen kann echte Inklusion entstehen. Hierzu laden wir alle Verbände ein, mitzuwirken und mit uns ins Gespräch zu kommen. Als Inklusionsunternehmen ist es unser erklärtes Ziel, digitale Teilhabe durch KI fair, sinnvoll, sicher und gemeinschaftlich zu gestalten.

Wir danken dem DGB ausdrücklich für sein Engagement und seinen Beitrag zum öffentlichen Diskurs, der bestätigt, dass Inklusion und technologische Innovation nur gemeinsam mit der Gehörlosen-Community gelingen können, und freuen uns darauf, den Dialog über verantwortungsvolle Innovation gemeinsam fortzuführen. Wir stehen bereit für eine Zusammenarbeit.

alangu GmbH
E-Mail: info@alangu.de